Die Schiene (Literaturverfilmung 1998)

DarstellerInnen: Ilse Werner, Thomas Peters, Helga Titze-Brosch, Gerhard Plambeck, Olga Plambeck, Heike Wiebusch, Julia Eberle, Peter Klüver, Lennert Swoboda, Marlies Flebbe und weitere Nebenrollen
Kamera: Stefan Brosch
Schnitt: Konrad Müller
Musik: Auszüge klassischer Stücke
Drehbuch, Regie: Stefan Brosch
Laufzeit: 27 Minuten

(von uns empfohlene FSK: ab 12)

Handlung
Um sich von den Strapazen mit ihrem Mann zu erholen, fährt Heike zu ihrem Vater aufs Land. Dieser macht sie mit Frau Schütz bekannt, die ihr die Geschichte von der "Schiene" erzählt. Es handelt sich um eine Haushälterin, die ein "zweites Gesicht" hatte.

Information
Die "Schiene" hat es wirklich gegeben. Die ostpreußische Schriftstellerin Hertha Grudde (1886 - 1945) hat ihre Kindheitserlebnisse in ihrem Buch Ein Leben für die Heimat niedergeschrieben. Darunter findet sich auch die Geschichte von der Schiene. Der Jorker Rechtsanwalt Karl-Hermann Schroeder, ein ferner Verwandter von Hertha Grudde, unterstützte die Idee von Helga und Stefan Brosch, den Stoff zu verfilmen, und übernahm einen Teil der Finanzierung. Ilse Werner (s. unten) glänzt in diesem Film in einer späten Hauptrolle. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Filmen von Stefan Brosch wird hier eine deutliche technische Steigerung erkennbar.

Nachgestelltes Familienfoto der Familie Grudde

Ilse Werner bei den Dreharbeiten

Die Schiene hat hellseherische Kräfte


Ilse Werner

Die ehemalige Ufa-Schauspielerin Ilse Werner kam 1921 als Tochter einer Deutschen und eines Holländers im heutigen Djakarta (Indonesien) zur Welt. Nach einer Schauspiel-ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien war sie zwischen 1938 und 1944 in ihren größten Filmrollen zu sehen, darunter: Wunschkonzert (1940), Wir machen Musik (1942), Münchhausen (1943) und Große Freiheit Nr.7 (1944). Wegen ihrer Teilnahme an "Durchhaltefilmen" der Nazis bekam sie nach dem Krieg für kurze Zeit Spielverbot.

In der Folgezeit trat sie in Theaterstücken und Fernsehfilmen auf. Bekannt war sie dem Publikum vor allem durch ihr melodisches Pfeifen. Ab 1967 moderierte sie eine eigene Fernsehshow mit dem Titel Eine Frau mit Pfiff. 1990 bekam sie für ihre Rolle in Hallo Sisters an der Seite von Harald Juhnke und Gisela May das Filmband in Gold (Deutscher Filmpreis).


Ab 1996 arbeitete sie auch mit der Filmwerkstatt Süderelbe zusammen und lernte in dieser Zeit Stefan Brosch kennen. Ab 1999 lebte sie in einer Seniorenresidenz bei Lübeck. Dort starb sie im August 2005 im Alter von 84 Jahren. Nach eigenem Wunsch wurde sie in Potsdam-Babelsberg beigesetzt, wo ihre Karriere als Filmstar begann.